Namibiawind
Donnerstag, 4. Oktober 2012
Der bisher schönste Tag in Namibia
Am 04. Oktober 2012
Heute hatte ich einen wirklich tollen Tag! Erst einmal konnte ich ausschlafen, da ich heute einen Kindergartenfreien Tag hatte. Ich hatte mir heute schließlich frei genommen, um mich mit der deutschen Reisegruppe zu treffen. Da ich nach dem Aufstehen noch keine Antwort auf meine sms bekommen hatte, ging ich erst mal in Ruhe unter die (kalte) Dusche. Gefrühstückt, komplett mit Sonnencreme eingecremt und abgewaschen machte ich mir dann aber doch Gedanken, wieso Solveig mir nicht antwortete und rief sie an. Es stellte sich heraus, dass meine sms nicht ankamen, weil ich die falsche Vorwahl benutzt hatte. Die richtige Vorwahl für Namibia ist 00264 und nicht, wie ich gedacht habe 0026. Also fügt bitte in die Nummer noch eine 4 ein! Ich verabredete mich mit den anderen Deutschen in der Stadt und fuhr dann mit dem Taxi los. Der Taxifahrer war ein komischer Kerl, er nahm uns mit, sagte uns dann aber auf dem Weg, dass er noch für seine Freundin Pommes zum Mittag kaufen müsste und wir dafür extra in eine Fabrik fahren müssten. Also gut, es ging dann zur Fabrik und der Taxifahrer war wirklich wirklich langsam. Zum Glück war ich eine Stunde früher losgefahren! Bitte an dieser Stelle nicht wundern, solche Taxifahrer sind hier normal und sind kein Grund zur Sorge. Wenn sie etwas erledigen müssen, machen sie es halt mit Kunden im Fahrzeug. So ist jedenfalls meine Erfahrung. Das Mädchen, das mit mir im Taxi saß musste zwar zur Uni, aber das spielte ja keine Rolle… Immerhin hatte ich so das Glück sie kennen zu lernen und eine neue Bekanntschaft zu machen. Mariana ist wirklich nett und wir werden uns wohl bald mal in der Stadt treffen.
Endlich in der Stadt angekommen versuchte ich mich das erste Mal daran Geld mit meiner VISA Card abzuholen und stellte überrascht fest, dass es sogleich funktionierte! Daraufhin traf ich mich mit den anderen Deutschen. Wir shoppten noch ein bisschen und gingen auf einen open market. Währenddessen gab mir Solveig mal wieder nützliche Tipps und verriet mir einige Cafés, in denen man umsonst Internet bekommt. Das nächste Mal, wenn ich in die Stadt fahre, ist mein Laptop also dabei! Nach einem Essen und guten Unterhaltungen später fuhren wir in die Kirche, damit sich die Reisegruppe von Teofilus verabschieden und sich auf den Weg zum Flughafen machen konnte. Wir bekamen alle noch ein kleines Gastgeschenk von ihm (handgemachte Anhänger aus Perlen) und die anderen bekamen einen Reisesegen.
Elizabeth (das Mädchen, das in Deutschland war) war auch da und ich war froh, mich mit ihr unterhalten zu können. Nachdem die Anderen gefahren waren, kam sie noch mit in meine Wohnung und wir unterhielten uns die ganze Zeit. Sie hat sich wirklich über das Geschenk von ihrer Gastfamilie aus Deutschland gefreut. Da sie im Moment keine Arbeit hat, werden wir uns hoffentlich bald wieder sehen, weil sie nicht sehr beschäftigt ist.
Eigentlich wollte ich danach noch einkaufen, setzte mich aber lieber noch ein bisschen zu meiner Gastmama Meme. Als Doulie (ich weiß nicht, ob das richtig geschrieben ist) kam, bot er mir an mit zu einem Fußballspiel zu fahren. Ich war froh etwas unternehmen zu können und wir fuhren los. Nachdem wir noch eine Freundin namens Khediva abgeholt hatten, fuhren wir in das Olympiastation in Windhuk und sahen uns ein Fußballspiel an. Es spielten die TURA Magics gegen die Tiger ones. Wir (oder eher gesagt mein Gastbruder) waren für die TURA Magics, welche 3:0 gewonnen. Komischerweise saßen wir da, wo bei uns normalerweise die berühmten Politiker sitzen. Mein Gastbruder kannte alle dort sitzenden Leute und alle waren schick angezogen. Ich fühlte mich in meiner Jogginghose wirklich ein bisschen Fehl am Platz. Nachdem später sogar die Managerin des Teams kam, um meinen Gastbruder zu begrüßen, dachte ich mir schon, dass er irgendeine wichtige Rolle dort vertrat. Ich wusste doch, dass ich ihn einige Tage zuvor im Fernsehen gesehen hatte!
Mein Gastbruder ist (glaube ich zumindest) ein relativ anerkannter Politiker, der schon in über 60 Ländern war. Das will schon etwas heißen. Aber wie dem auch sei, ich hatte einen wirklich tollen Tag und verstand mich sehr gut mit Khediva. Ich war das erste Mal wohl auch hier im Fernsehen. Zumindest hat uns der Kameramann von CNB gefilmt… Komisch, aber ich bin jetzt ein „supporter“ der Mannschaft und bekomme wohl bald von der Managerin ein T-shirt der Mannschaft. Das Spiel war richtig gut, nicht mit deutschem Fußball zu vergleichen, aber trotzdem spannend. Nebenbei erzählte mir Khediva ein bisschen was über die Kultur, die 13 Sprache, die Farm ihrer Familie im Norden und von vielem mehr.
Nach dem Spiel gingen wir noch etwas essen und kamen dann spät, aber zufrieden wieder nach Hause. Ein Tag ohne Langeweile, mit netten Menschen und neuen Erfahrungen. Besser kann ich ihn mir nicht vorstellen!

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