Namibiawind
Oktoberfest und erster richtiger Gottesdienst
Am 07. Oktober 2012
Gestern (Samstag) ging es mir wieder besser. Ich konnte schön ausschlafen (Obwohl man dazu sagen muss, dass es nach halb 9 unerträglich wird zu schlafen, weil dann die Sonne auf mein Zimmer knallt) und hatte einen freien Tag vor mir.
Ich beschloss also in die Stadt zu fahren, einzukaufen und mich mit meinem Laptop in die Bar mit dem freien Internet zu setzten. Mein Gastbruer bot mir außerdem an, mit mir noch auf einen offenen Markt zu fahren, wollte mich aber nochmal anrufen. Also ging es (mit dem Taxi) los in die Stadt. Ich machte mich als erstes verzweifelt auf den Weg Füllerpatronen zu kaufen und musste leider feststellen, dass es hier weit und breit keine zu ergattern gibt. Nicht mal in dem Laden, in dem ich meinen Füller gekauft habe! :/ Mein Tagebuch muss wohl oder übel mit einem Kugelschreiber weitergeführt werden..
Nach der erfolglosen Suche machte ich in dem Café stop und wollte das Internet nutzen. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten hat es dann zwar geklappt, ich konnte allerdings nur eine halbe Stunde Nachrichten beantworten, da das Datenvolumen beschränkt ist. Immerhin habe ich mich gut mit der Bedienung - einer deutschen Namibianerin- unterhalten.
Danach habe ich mich in einen Park gesetzt und versucht mit Mama zu skypen. Allerdings konnte ich sie weder sehen, noch hören. So mussten wir schreiben. Das tat aber auch gut.
Nach einem Einkauf mit danach viel zu vielen Tüten, die ich nach Hause tragen musste, ging es dann los zum Oktoberfest. Dort angekommen blickte ich zwar in viele "Weiße" Gesichter, von einem Oktoberfest kann allerdings nicht die Rede sein. Die Bedienung trug nicht mal Dirndels. Es war nicht sonderlich spannend dort und ich hatte wirklich etwas anderes erwartet (es wurde schließlich groß angekündigt).
So war ich aber relativ früh Zuhause und konnte noch mit meiner Gastmama Oshivambo lernen! Ich kann euch jetzt grüßen: Walale po o tate no meme (Guten Morgen)

Heute Morgen hieß es dann früh aufstehen und fertig machen für den Gottesdienst. Als wir dann dort ankamen, waren schon alle Plätze besetzt. Man kann wohl nie früh genug kommen, um einen Platz zu ergattern. Aber ich habe das Privileg vorne auf den reservierten Plätzen zu sitzen, da ich ja eine Besucherin bin. So fühlt es sich auch ehrlich gesagt an, wenn man die Kirche betritt und permanent angestarrt wird!
Die Kirchenmitglieder sind aber alle sehr freundlich und ich bekam sogar einen Übersetzer zugeteilt. Anders wären die dreieinhalb Stunden Gottesdienst wirklich unaushaltsam gewesen! Joseph war wirklich nett, aber ein bisschen unmotiviert. So bekam ich immer mal wieder etwas übersetzt, aber bei weitem nicht die Hälfte. Die Predigt war wirklich einschläfernd, obwohl ich so viel geschlafen hatte!
Das Singen auf Oshivambo hat aber total viel Spaß gemacht und so konnte ich den Gottesdienst etwas genießen. Nach den dreieinhalb Stunden war ich dann aber wirklich froh, dass meine Gastmutter nach Hause wollte und wir nicht noch zur "heiligen Kommunion" gegangen sind, die nochmals 1-2 Stunden gedauert hätte!
Eigentlich war es der Plan, ins Schwimmbad zu gehen. Das hat aber leider noch geschlossen weil es zu "kalt" ist und öffnet erst in zwei Wochen. Für mich war es heute aber definitiv zu warm und ich verkroch mich ins Wohnzimmer meiner Gastfamilie. Da habe ich dann den ganzen Tag mit Lesen, Erzählen und den Enkelkindern meiner Gastmutter verbracht. Gerade habe ich noch gekocht (es schmeckt im Vergleich zu letzten Mal himmlisch) und werde jetzt bald schlafen gehen. Die Hitze hier macht einen wirklich müde!