Namibiawind
Arbeitsmoral ?
Am 08. Oktober 2012
Ich glaube die Leute hier in Namibia leben wirklich nach der african time. Zumindest die Angestellten im Kindergarten tun das. Eine Lehrerin hat mir Freitag erzählt, dasse es ihr nicht gut geht und sie Montag ins Krankenhaus gehen will. Heute war sie dann tatsächlich nicht da, obwohl es ein Arbeitstag war. Ich frage mich, wieso sie nicht einfach schon am Wochenende gegangen ist. Aber so sind die Lehrerinnen. Ich darf mir auch jeden Tag anhören, dass sie entweder müde, krank oder unmotiviert sind. Scheint nicht ihr Traumjob zu sein. Also hatte ich heute die Aufgabe 22 kleine Kinder im Alter von 3-4 Jahren zu betreuen und zu unterrichten. Wohlbemerkt ohne das mir jemand gesagt hat, was ich machen sollte. Nun gut, ich dachte mir Zählen üben und die Farben lernen sei immer eine gute Aufgabe. Dann ging die Stunde Unterricht sogar halbwegs schnell vorbei.
Danach wurde gespielt und gegessen. Ich habe das Glück jeden Tag etwas Etta abzubekommen. Nicht sehr nährreich (eigentlich nur Maismehl, Wasser und Zucker) aber sehr lecker. Später, nach der zweiten Mahlzeit durfte ich mich dann um circa 60 Kinder kümmern, weil die andere Lehrerin einkaufen gegangen ist. 60 kreischende Kinder in einem Raum bei draußen ca 35 Grad sind echt anstrengend. Aber auch das habe ich halbwegs gut hinbekommen. Als ich dann noch mit dem Leiter des Kindergartens sprechen wollte, war dieser auch nicht da. Keiner wusste wo.. Also bin ich einfach nach Hause. Endlich!

Danach hatte ich noch einen entspannten Tag. Ich fuhr mit Nosh in die Stadt und war auf einem Open Market. Danach, zurück bei meiner Gastfamilie, unterhielt ich mich eine Ewigkeit mit meiner Gastmama. Sie ist wirklich ein Engel! Heute hat sie mir ganz viel Essen gekauft, weil ich ihr erzählt habe, dass ich mir das doch selber kaufen muss. Sie meinte, dass sie nicht will, dass ich total dünn in Deutschland ankomme! :D
Trotz einer kleinen Heimwehattacke heute habe ich mich bisher gut eingefunden. Morgen treffe ich mich mit Elizabeth und am Donnerstag stellt mich Nosh seinen Cousinen vor. Fürs Wochenende ist eine Mountainwanderung mit ganz vielen Leuten geplant. Die Fokusierung liegt allerdings auf "geplant". Man weiß hier nie, was einen erwartet!